Wort & Musik

Zwei Programme, drei Künstler: Das sind Willi Keller, Peter Erdrich und Klaus Leopold.

Willi Keller ist Autor mehrerer erfolgreicher Sagenbücher. Seine Lesungen sind dabei vielmehr als nur Rezitation, sondern ein Gesamtkunstwerk aus Sagen und Musik. Die Musikstücke, teilweise selbst komponiert oder arrangiert sind auf die jeweiligen Sagen abgestimmt und vertiefen den meist schauerlichen Inhalt der Geschichten, nicht ohne das ganze mit einem Schuss beissender Ironie zu garnieren. So ist bei einem Auftritt des Trios Gänsehaut und Besinnlich-Heiteres nichts, was sich gegenseitig ausschließt.

„Vom beißenden Spott im Verborgenen“

ein anekdotischer Abend mit
Willi Keller – Sprecher
Peter Erdrich – Gesang, Saxophon, Melodika, Flöte
Klaus Leopold – Gitarren

Die Anekdote ist eine literarische Kurzform, eine zugespitzte Geschichte über eine Person, eine Handlung, eine Epoche. Mit ihr verbinden sich Witz, Bonmot, Pointe und Aphorismus. Sie lebt vom beißenden Spott im Verborgenen. Voller Weisheit gibt sie eine treffende Antwort auf existenzielle Fragen.
Zum Beispiel wenn der Schüler den Konfuzius fragt: „Meister, was ist der Tod?“ „Wie soll ich dir das sagen?“, erwidert der Meister. „Ich weiß ja nicht einmal, was das Leben ist.“
Anekdoten lesen ist die eine Sache.
Aber kann man mit dieser literarischen Kurzform einen Abend gestalten?
Willi Keller, Autor, Peter Erdrich, Sänger, sowie Klaus Leopold, Gitarrist, meinen, ja.
Sie stellen eine Verbindung her zwischen Literatur, Gesang und musikalischem Instrument. Das Gesagte wird lautmalerisch begleitet. Oder besser: Der Hörer wird vorbereitet auf den Einschlag des Wortpfeils. An diesem Abend werden viele Wortpfeile fliegen und ihr Ziel finden. Und der Gesang des Interpreten und der Klang der Gitarre werden die Sinne öffnen für eine literarische Kurzform, deren Wirkung lang anhält.